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Bern, 14. Juli 2005 Der diesjährige Preis für Angewandte Physik der Schweizerischen Physikalischen Gesellschaft (SPG) wird an Dr. Heike Riel vom IBM Forschungslabor Zürich für ihre hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der OLED (organic light-emitting diode) Display-Technologie verliehen. Der SPG Preis für angewandte Physik ist von der Firma Unaxis gestiftet.
Der
Preis würdigt im Besonderen ihren ausserordentlichen Beitrag,
OLEDs als konkurrenzfähige Technologie für Flachbildschirme
zu etablieren. Der wissenschaftliche Durchbruch gelang 2003 mit
der erfolgreichen Demonstration eines 20-Zoll Bildschirms in Vollfarbe
mit einer Aktiv-Matrix von Dünnschichttransistoren aus amorphem
Silizium (a-Si-TFT, AMOLED), der von IBM Research in Kooperation
mit International Display Technology (IDTech) und Chi Mei Optoelectonics
(CMO) realisiert worden ist. Mit ihrem vergleichsweise niedrigem
Stromverbrauch und ihrer kostengünstigen Produktion stellen
AMOLED Displays eine wettbewerbsfähige Bildschirmtechnologie
zu Aktiv-Matrix LCDs dar, die derzeitig den Flachbildschirmmarkt
dominieren.
Zu ihren bedeutendsten Forschungsresultaten auf diesem Gebiet zählen die Entwicklung von hocheffizienten, langzeitstabilen OLEDs mit ausgezeichneten roten, grünen und blauen Farbkoordinaten. Ein von ihr entwickelter neuartiger Aufbau der OLED Architektur erlaubt darüberhinaus eine verbesserte Lichtauskopplung, eine kontrolliert einstellbare Abstrahlcharakteristik, sowie ein excellentes Kontrastverhältnis.
Heike Riel ist seit 1997 am IBM Forschungslabor Zürich tätig. Zur Zeit erforscht sie Bauelemente auf der Nanoskala basierend auf inorganischen Nanodrähten und einzelnen Molekülen und deren mögliche Anwendungen als Post-CMOS Technologien. Sie studierte Physik an der Universität Erlangen, Deutschland, nachdem sie eine Lehre zum Möbelschreiner absolviert hatte. Den Doktortitel erhielt sie von der Universität Bayreuth für ihre Arbeit über die Optimierung von mehrschichtigen Organischen Leuchtdioden.
Die Schweizerische Physikalische Gesellschaft zeichnet jedes Jahr junge PhysikerInnen für hervorragende Forschungsarbeiten auf den Gebieten der allgemeinen und der angewandten Physik, der Physik der kondensierten Materie sowie erstmals auch - anlässlich des Weltjahres der Physik - im Bereich der Weltraumphysik aus. Die eingereichten Arbeiten müssen entweder in der Schweiz oder von SchweizerInnen im Ausland ausgeführt worden sein. Die Preise sind mit je 5000 Schweizer Franken dotiert.
Über die Schweizerische Physikalische Gesellschaft
Die Schweizerische Physikalische Gesellschaft (SPG) ist eine nationale Vereinigung von PhysikerInnen, die in der Schweiz tätig oder mit der Schweiz verbunden sind. Das Ziel der Gesellschaft ist es, die Interessen der PhysikerInnen hierzulande zu vertreten und die Öffentlichkeit auf die an Bedeutung gewinnende Rolle der Physik in unserer High-tech Welt aufmerksam zu machen. Mit fast 1200 Mitgliedern ist die SPG die grösste Gesellschaft der Schweizer Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT).